Biografisches

Meine Familie stammt mütterlicherseits aus Königsberg in Ostpreußen, deren Vorfahren es als Salzburger Protestanten dorthin verschlagen hatte. Meine Großeltern aus dieser Richtung haben beide Weltkriege erlebt, die Großmutter kam bei einem überraschenden Bombenangriff im Königsberger Volksgarten zusammen mit ihrer greisen Mutter um. Mein Großvater aus dieser Linie kam aus dem ersten Weltkrieg mit dem Vorsatz zurück, er wolle nur Töchter zeugen, damit seine Kinder nicht als Kanonenfutter für weitere Kriege dienen konnten. Das ist ihm gleich zweifach gelungen. Aus zwei Kriegsgefangenschaften in Frankreich und Russland lebte er danach mit einem schweren Trauma. Mein Vater kommt aus der Umgebung von Rostock mit Vorfahren auch aus dem polnischen Raum. Darüber weiß ich nicht viel, die Mutter heiratete nicht seinen leiblichen Vater und starb dann sehr früh bei der oder einer der nächsten Geburten. So wuchs mein Vater bei seinem Stiefvater auf, zu der Familie unterhielt er als Erwachsener keinen Kontakt mehr. Mein Vater war als Gefreiter im 2. Weltkrieg nach Königsberg gekommen, eine schwere TBC-Erkrankung ersparte ihm den Fronteinsatz. Die Krankheit galt damals als Erbkrankheit, die Hochzeit war nach damaligem Recht erst möglich, wenn die Tuberkulose vollständig ausgeheilt war. 1944, als sich die Niederlage schon abzeichnete, zogen meine Eltern noch vor der großen Flüchtlingswelle wieder nach Bad Doberan, wo meine Schwester (2016 verstorben) und ich zur Welt kamen.

  1. 1950 geboren in Bad Doberan 
  2. 1951 Umzug der Familie aus politischen Gründen nach Berlin (West) , wie es damals hieß. Aufgewachsen bin ich im Bezirk Zehlendorf.
  3. 1957-1961 Primarschulzeit in Berlin (Mühlenauschule, Zinnowwaldschule, Nordschule)
  4. 1962-1970 Sekundarschulzeit in Detmold und Düsseldorf
  5. 1970 Abitur am Aufbaugymnasium (heute: Georg-Büchner-Gymnasium) in Düsseldorf
  6. ab 1970 Studium an der Universität zu Köln 
  7. ab 1971 Studium an der Musikhochschule in Köln
  8. ab 1975 studienbegleitend erste Unterrichtstätigkeit am Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim, in dieser Zeit Ablegung der drei Teilprüfungen des 1. Staatsexamens (in der Reihenfolge Musik, Philosophikum, Mathematik)
  9. 1979 Referendariat in Siegburg
  10. 1980 Abschluss der Ausbildung mit dem 2. Staatsexamen
  11. ab 1980 Lehrer am Heinrich-Heine-Gymnasium Mettmann für Mathematik und Musik, temporär auch fachfremd für Informatik
  12. neben dem Unterricht mehrere Jahre Mitarbeit beim und später zuständig für den Schüleraustausch mit dem Lyzeum No. 17 in Kaliningrad (Russland)
  13. in den 80er und 90er-Jahren Aufführung von Chor- und Orchesterwerken mit den damals bestehenden Schulchören (Unterstufenchor, Mittel- und Oberstufenchor) und dem Schulorchester sowie bis 1987 mit dem Volkshochschulorchester der VHS Mettmann/Wülfrath (Haydn - Schöpfung, diverse Messen von Haydn und Mozart, Charpentier - Te Deum, Haydn - Sinfonien Nr. 96 und 104, Violinkonzert G-Dur, Bach - 5. Brandenburgisches Konzert, Mozart - g-moll-Sinfonie, Beethoven - Chorfantasie und Sinfonien 1 und 2, Schubert - Unvollendete, Grieg - Klavierkonzert a-moll, Orff - Carmina Burana, Mendelssohn - Psalm 95 "Kommt, lasst uns anbeten", Telemann - Schulmeister-Kantate u. v. m.). Für dieses, für eine Schule und ihre Musiker ungewöhnlich reichhaltige Programm bin ich vor allem meinem inzwischen verstorbenen ersten Schulleiter, Dr. Hans-Joachim Buch, der selbst Musik unterrichtete und das Fach in einer vorbildlichen Weise gefördert hat, dankbar. Es wäre aber auch nicht möglich gewesen, ohne die Mitarbeit meiner viel zu früh verstorbenen Kollegin Karin Olschewski und dem ebenso viel zu früh von uns gegangenen Kollegen Dietmar Klose.
  14. bis 2006 neben dem Beruf Konzerttätigkeit als Solo-Tenor in der Region und im benachbarten Ausland (Schwerpunkt: romantisches Kunstlied, Kantaten, Oratorien)
  15. Familienstand: geschieden, zwei in Mecklenburg-Vorpommern und im Rheinland lebende, volljährige Kinder
  16. seit 2012 lebe ich in Wanne-Eickel (Herne)
  17. seit Februar 2016 im Ruhestand
  18. Februar 2017 bis Juli 2017 vorübergehender Wiedereinstieg am HHG zur Nothilfe im Fach Musik, da durch den plötzlichen Tod einer langjährigen Fachkollegin dringender Vertretungsbedarf bestand, der nicht anders gedeckt werden konnte.
  19. Seit Juli 2017 endgültig im Ruhestand

Auch wenn ich den schönsten Beruf der Welt hatte: meine Entspannung suche ich beim Spazieren, Radfahren und Fotografieren, vor allem im nahe gelegenen Münsterland, am liebsten aber am Wasser und am Meer. Ich interessiere mich für Politik und Kultur und bin evangelisch. Freilich, Religion ist für den Menschen da, nicht umgekehrt. Von daher stehe ich zu manchem in den Kirchen in wohlwollend - kritischer Distanz. Ansonsten halte ich es mit dem Glauben wie der “Alte Fritz”: chacun à son goût.

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