Meine Familie stammt mütterlicherseits aus Königsberg in Ostpreußen, deren Vorfahren es als Salzburger Protestanten dorthin verschlagen hatte. Meine Großeltern aus dieser Richtung haben beide Weltkriege erlebt, die Großmutter kam bei einem überraschenden Bombenangriff im Königsberger Volksgarten zusammen mit ihrer greisen Mutter um. Mein Großvater aus dieser Linie kam aus dem ersten Weltkrieg mit dem Vorsatz zurück, er wolle nur Töchter zeugen, damit seine Kinder nicht als Kanonenfutter für weitere Kriege dienen konnten. Das ist ihm gleich zweifach gelungen. Aus zwei Kriegsgefangenschaften in Frankreich und Russland lebte er danach mit einem schweren Trauma. Mein Vater kommt aus der Umgebung von Rostock mit Vorfahren auch aus dem polnischen Raum. Darüber weiß ich nicht viel, die Mutter heiratete nicht seinen leiblichen Vater und starb dann sehr früh bei der oder einer der nächsten Geburten. So wuchs mein Vater bei seinem Stiefvater auf, zu der Familie unterhielt er als Erwachsener keinen Kontakt mehr. Mein Vater war als Gefreiter im 2. Weltkrieg nach Königsberg gekommen, eine schwere TBC-Erkrankung ersparte ihm den Fronteinsatz. Die Krankheit galt damals als Erbkrankheit, die Hochzeit war nach damaligem Recht erst möglich, wenn die Tuberkulose vollständig ausgeheilt war. 1944, als sich die Niederlage schon abzeichnete, zogen meine Eltern noch vor der großen Flüchtlingswelle wieder nach Bad Doberan, wo meine Schwester (2016 verstorben) und ich zur Welt kamen.
Auch wenn ich den schönsten Beruf der Welt hatte: meine Entspannung suche ich beim Spazieren, Radfahren und Fotografieren, vor allem im nahe gelegenen Münsterland, am liebsten aber am Wasser und am Meer. Ich interessiere mich für Politik und Kultur und bin evangelisch. Freilich, Religion ist für den Menschen da, nicht umgekehrt. Von daher stehe ich zu manchem in den Kirchen in wohlwollend - kritischer Distanz. Ansonsten halte ich es mit dem Glauben wie der “Alte Fritz”: chacun à son goût.
Mobirise